Winzer Krems Presshaus Weinerlebnis

Augenfälligster Bauteil des umgestalteten Komplexes ist das neue Presshaus, dessen geschwungenes Dach sich zeichenhaft weithin bemerkbar macht. Die Form des Presshausdaches am Neubau stammt von der Kontur des dahinterliegenden Weinberges und ermöglicht dadurch eine höhendifferenzierte Nutzung im Gebäudeinneren. Viel Tageslicht für die dort arbeitenden Personen sowie unkomplizierte Abläufe für Anlieferung und Verarbeitung waren maßgebliche Kriterien für die Gestaltung.

Die Glasfassaden ermöglichen zudem Besuchern einen direkten Einblick in einen modernen Weinproduktionsbetrieb. Das Presshaus wurde auch energetisch simuliert. Die Globalstrahlung reicht aus, um im Winter frostfrei und ohne Zusatzheizung zu bleiben. Das weit ausladende Dach an der Ost- und Westseite berücksichtigt den Sonnenstand zu diesen Tageszeiten – es soll im Sommer ja auch nicht zu heiß im Gebäude werden. Das bewusst eingesetzte Tageslicht spart hohe Energiekosten.

Die ebenfalls neu geschaffene Weinerlebniswelt nimmt ihren Ausgangspunkt im adaptierten Bestand. Hier musste die nicht so einfache Aufgabe gelöst werden, den doch recht biederen Bestand mit den neuen Erfordernissen zu verbinden, kurzum zwischen Konservativität und Modernität zu vermitteln. Die Verbindung von Wein, Kunst und Architektur wurde bei diesem Projekt gelebt. Georgia Creimer und Karl Korab bereichern und ergänzen mit ihren Kunstwerken. Auch regionale Künstler wurden zur Mitarbeit eingeladen. 

Das Nord-Südgefälle des Hanges wurde genutzt, um das Presshaus ca. 2 m unter der Manipulationsfläche für das Traubengut zu situieren. Dadurch gelangen die Trauben von der Kippanlage unter dem Glasdach im freien Fall zu den einzelnen Pressen. Von den Pressen rinnt der Traubenmost, der Schwerkraft folgend, über Leitungen in die sich im darunterliegenden Keller befindlichen Edelstahltanks. Das schont die Trauben und spart Energie. Viel Tageslicht für die dort arbeitenden Personen sowie unkomplizierte Abläufe für Anlieferung und Verarbeitung waren weitere maßgebliche Kriterien für die Gestaltung.

Der Besucherbereich wurde streng von den Arbeitsbereichen getrennt und fand auch in der Verkehrsführung seinen Niederschlag. Mit den Baumaßnahmen konnte dem Kundenwunsch Rechnung getragen werden die Produktion zu besuchen und zu besichtigen sowie die Weine zu verkosten und gegebenenfalls zu erwerben.

Fotografie: Andreas Buchberger

Fachplaner:
Statik: Harrer & Harrer ZT GmbH

  • Bauherr: Winzer Krems eG
  • Contract Value: 3500 Krems, Sandgrube 13
  • Date: Fertigstellung 2005
  • Kategorie: Archiv, Bauprojekte
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