Schloss Haindorf

Generalsanierung

Schloss Haindorf liegt im gleichnamigen Ortsteil von Langenlois, ursprünglich inmitten der Kampauen. Im Jahr 1530 wurde die Existenz der sogenannten Feldmühle erstmals belegt, welche als Kernbau des späteren Schlosses gilt.

Das L-förmige Freihaus aus der Renaissance wurde durch ein Mühlengebäude ergänzt, welches bis zu seinem Abbruch 1975 als ebenerdiger Trakt existierte. Um 1720 erfolgte der Ausbau zum Schloss in seiner heutigen Form mit den beiden Freitreppen etwa in der Mitte des Osttrakts und der Errichtung des Glockenturms.

Das Schloss Haindorf stand lange Zeit als Solitär inmitten einer landwirtschaftlich genutzten Umgebung. Bereits im Franziszeischen Kataster 1823 ist ersichtlich, dass das Schloss mit seinen Wirtschaftsgebäuden durch eine Mauer umgrenzt war, welche bis heute großteils erhalten ist. Nachdem das Areal im Hochwasserabflussbereich von Kamp und Loisbach liegt, wurde diese Mauer auch teilweise in den Objektschutz der Gebäude eingebunden.

Mit der Generalsanierung des Schlosses samt Zubau und der Erneuerung und Sanierung des östlich gelegenen Lehrbauhofes für die zwischenbetriebliche Ausbildung der Lehrlinge, ist ein modernes Ausbildungszentrum für die Lehrlings- und Erwachsenenbildung für das niederösterreichische Baugewerbe in Haindorf geschaffen worden.

Die Baumaßnahmen erfolgten in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt / Landeskonservatorat Niederösterreich und wurden auch restauratorisch begleitet.

Nördlich des Schlosses wurde ein eigener Baukörper für die Unterbringung der Lehrlinge mit insgesamt 18 Zimmer im Obergeschoß errichtet.

Im Erdgeschoß sind Neben- und Aufenthaltsräume errichtet worden. Die großzügige WC-Anlage wird für Veranstaltungen im angrenzenden Schlosspark mitverwendet. In den lehrlingsfreien Zeiten werden die Zimmer touristisch genutzt.

Dieser Zubau wurde mit dem Schloss durch ein transparentes, sehr reduziertes Bindeglied verbunden, welches einen Schnittpunkt für Empfang, Kommunikation und Foyer darstellt.

Bei der Sanierung des Schlosses wurden die Fassade und die historisch wertvollen Bauteile im Ost- und Südtrakt erhalten. Beim Nordtrakt aus dem 20. Jahrhundert kam es zu größeren baulichen Eingriffen in den Bestand wie den Abbruch und Neubau eines Stiegenhauses und den Einbau eines Aufzuges.

Das Erdgeschoß wird für Restaurant, Seminarräume und allgemeine Infrastruktur genutzt. Der Festsaal im Obergeschoß wurde zeitgemäß adaptiert. Im Ober- und Dachgeschoß wurden die geplanten 27 Zimmer gänzlich erneuert. Mit der neuen Zufahrt wurde der Innenhof durch die Verkehrsbefreiung aufgewertet und entsprechend gärtnerisch gestaltet.

Fotografie: Andreas Buchberger

Fachplaner:
Statik: Harrer & Harrer ZT GmbH
Haustechnik: Ingenieurbüro Pölzl GmbH
Landschaftsplanung: DI Elisabeth Lehner
Brandschutz: FSE Ruhrhofer & Schweitzer GmbH
Bauphysik: Christian Jachan GmbH&CoKG

  • Bauherr: Schloss Haindorf Hotelbetriebs GmbH
  • Contract Value: 3550 Langenlois, Krumpöck-Allee 21
  • Date: Bauzeit 2021 - 2023
  • Kategorie: Aktuelles, Restauration
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